Karpaltunnelsyndrom
Ursachen, Symptome, Therapiemöglichkeiten
Definition
Ein Karpaltunnelsyndrom tritt auf, wenn der Karpalkanal im Verhältnis zum Raum, den die darin enthaltenen Strukturen benötigen, zu eng ist. Da der Raum innerhalb des Karpaltunnels begrenzt ist, steigt dann der Druck innerhalb des Tunnels und damit auch auf den Nerven und die kleinen Gefäße, die ihn mit Blut versorgen. Werden diese Gefäße zusammengedrückt, können sie dem Nerv nicht mehr genügend Sauerstoff und Nährstoffe liefern, wodurch er in seiner Funktion beeinträchtigt ist und langfristig Schaden nehmen kann.
Ursachen
- Anlagebedingter anatomischer Engpass, zum Beispiel bei bestimmten Varianten eines Handwurzelknochens, des sogenannten Os hamatum.
- Schwellungen der Sehnenscheiden (unter anderem durch Überlastungen, bei rheumatischen Erkrankungen, bestimmten Stoffwechselstörungen oder in der Schwangerschaft).
- Brüche der Speiche oder von Handwurzelknochen, die bei ihrer Verheilung zu einer Veränderung der knöchernen Strukturen führen.
- Arthrose des Handgelenks mit den durch sie bedingten knöchernen Veränderungen.
- Andere raumfordernde Veränderungen im Handgelenksbereich.
Symptome
Es entstehen Symptome wie Taubheitsgefühl und Schmerzen in Daumen bis Mittelfinger der betroffenen Hand und im fortgeschrittenen Stadium kann es sogar dazu kommen, dass sich die Muskeln im Bereich des Daumenballens abbauen.
Therapien
Bei einer konservativen Therapie kann der Arzt eine Handgelenksschiene für die Nacht verordnen oder entzündungshemmendes Kortison in Tablettenform oder als Spritze in den Karpaltunnel verabreichen. Eine Kortisontherapie sollte nur über einen kurzen Zeitraum hinweg durchgeführt werden.
Dann, wenn Taubheitsgefühle und Ausfälle der Muskelfunktion länger anhalten, sich durch die obengenannten Behandlungsmaßnahmen nicht bessern oder den Betroffenen stark belasten, kommt eine Operation in Frage.
Die operative Behandlung eines Karpaltunnelsyndroms kann entweder durch eine offene oder durch eine endoskopische Operation (in Schlüssellochmethode) erfolgen. Dabei spaltet der Chirurg die Bandstruktur (Ligamentum carpi transversum), welche den Karpaltunnel – ähnlich einem Dach – nach oben hin begrenzt. Damit bekommen die im Karpalkanal enthaltenen Sehnen und der Nerv mehr Platz. Der Druck auf die Strukturen sinkt.